Tipps für Eltern

 

  1. Suchen Sie sich den Nachhilfelehrer mit großer Berufserfahrung und vermeiden Sie billige Angebote

Nur der Nachhilfelehrer mit einer großen Berufserfahrung bietet eine gründliche Vorbereitung auf die Arbeit mit den Schülern/Schülerinnen. Außerdem verfügt er über eine breite und tiefe Ansatzweise zum Lehrprozess, versteht die richtige Form des Umganges mit den Schülern/Schülerinnen und besitzt den Zugang zur Persönlichkeit und zur Art der Arbeit in jedem konkreten Fall. Die Fähigkeit dazu, individuelle Probleme schnell zu erkennen und unterschiedliche Methoden anzuwenden, bekommt man erst nach jahrelanger Erfahrung und kann nicht von Studenten und Bekannten erwartet werden.

 

2. Vermeiden Sie billige Angebote

„Wer spart, zahlt doppelt“ – so ein russisches Sprichwort.

Eine gute Nachhilfe erfordert nicht nur Fachwissen. Eine bedeutende Rolle spielt hier die Vorbereitung auf den Unterricht, Fehleranalyse und die richtigen Hilfsmittel. Nicht in allen Lehrbüchern gibt es Übungen, die der Schüler/in braucht. Öfters muss man aus verschiedenen Quellen selbstständig Beispiele zusammenstellen. All das braucht Zeit. Diese Vorbereitungen werden nicht immer gemacht. Außerdem fokussieren sich viele Nachhilfeschulen mit kleinen Preisen auf das „Fließband“, also auf die Menge an Kunden und nicht auf die Qualität.

 

3. Sammeln Sie Rezensionen über die Arbeit des Nachhilfelehrers

Die beste Art und Weise, den Nachhilfelehrer zu prüfen, ist es, ihn zu fragen, wen er Ihnen empfehlen kann. In der langjährigen Arbeit als Lehrer hat man viele Kontakte und weiß, wer gut ist und wer nicht. Kann er Ihnen die Frage nicht beantworten, so deutet es eher auf eine nur geringe Erfahrung des Lehrers hin bzw. auf seine Interessenlosigkeit an den Ergebnissen. Eine gute Empfehlung würde bedeuten, Sie haben das, was Sie suchen.

 

4. Ihr Schullehrer als Nachhilfelehrer ist nicht die beste Wahl

Man braucht sich auf den Schullehrer nicht zu orientieren. Seine Qualifikation und die Berufserfahrung in der Klasse reichen für die individuelle Beschäftigung mit dem Schüler manchmal nicht aus. In vereinzelten Fällen geben die Lehrer mit Absicht eine schlechtere Note, damit man sie als Nachhilfelehrer nimmt. Des Weiteren sehen nicht immer alle Menschen ihre Fehler, so dass der Lehrer die Stoff-Lücken des Schülers/Schülerin unter Umständen nicht bemerkt. Man braucht hier ein „frisches Auge“ – eine andere Person, die es aus anderer Perspektive sieht.

 

5. Den Profi erkennt man schon beim ersten Gespräch

Es ist schon verdächtig, wenn Ihnen ein Lehrer gleich beim ersten Gespräch den Erfolg seines Unterrichts garantiert. Nicht selten liest man als Werbung Phrasen in der Art: „89 Prozent unserer Schüler verbessern ihre Noten“ oder „schneller Erfolg schon nach der ersten Stunde“. Eine Prognose kann ein erfahrener Lehrer erst nach dem Kennenlernen von Art  und Fähigkeiten eines Schülers/Schülerin stellen. Ein erfahrener Lehrer wird eher keine schnellen Urteile über positive Ergebnisse abgeben. Hören Sie besser auf das, was er Ihnen über seine Pläne sagt. Fragen Sie ihn konkret nach seinen Methoden, seinen Strategien zur Stoffvermittlung und ob er Hausaufgaben aufgibt etc.

 

6. Seien Sie aufmerksam beim ersten Treffen

Interessiert sich der Lehrer in der ersten Stunde für die physiologischen und psychologischen Besonderheiten des Kindes? Fragt er nach dem Tagesablauf, nach Interessen, nach den Lieblingsfächern?

Wenn es sich gerade nicht um eine schnelle Vorbereitung zum Test handelt, sollte sich ein guter Lehrer immer Gedanken darüber machen, welche Lücken der Schüler/in hat und wie er am besten das Neue begreift. Sagen Sie lieber denjenigen Nachhilfelehrern ab, die das nicht tun. Andernfalls ist es vielleicht Zeit- und Geldverschwendung.

Es ist Ihr Recht, bei den ersten Unterrichtseinheiten dabei zu sein. Schauen Sie sich um. Achten Sie auf jedes Detail: das Zimmer, den Tisch, den Stuhl, das Licht, die Anzahl an Kindern beim Gruppenunterricht – ist alles bequem und für eine seriöse und ruhige Arbeitsatmosphäre geeignet?

 

7. Die Lehrer an den Hochschulen arbeiten mit den Schülern oft nicht richtig

Es existiert die Meinung, dass der hochqualifizierter Uni-Lehrer oder Professor besser mit Schülern/Schülerinnen arbeiten kann. Diese Meinung basiert auf seinen Fachkenntnissen bzw. Qualifikationen. Sie ist aber deshalb falsch, weil der Lehrer einer Hochschule mit dem Material und den Theorien aus der Uni zu tun hat, welche den Studenten/Studentinnen angeboten werden. Sein Publikum ist groß, manchmal hundert Studenten gleichzeitig und mehr. Er kommt, hält die Vorlesung und geht wieder. Die Studenten müssen dann selbst den Stoff durcharbeiten, seine Skripte studieren oder in der Bibliothek nachschlagen. Arbeit mit Schülern/Schülerinnen erfolgt auf völlig anderem Niveau und mit völlig anderen Büchern und anderen Methoden. Die Überschätzung der Fähigkeiten eines Schülers/Schülerin kann eine Menge methodischer Fehler bewirken. Sogar bei großer Erfahrung im Umgang mit dem Stoff bleiben einem Hochschullehrer/in die Probleme und Besonderheiten der Themen in der Schule verborgen.

 

8. Richten Sie sich nach Vernunft und nicht nach Emotionen bei der Wahl des Nachhilfelehrers.

Ziehen Sie keine Schlussfolgerungen, ob der Lehrer gut ist oder nicht aufgrund Ihrer ersten Emotionen. Der Nachhilfelehrer soll die Schüler/in studieren und die ersten Ergebnisse analysieren, bevor er mit seinen Methoden beginnt. Für die Erarbeitung der Strategie braucht er Zeit. Er erkundigt sich nach vielem und gibt am Anfang einige Spezialaufgaben. Eine zu nette und überflüssig freundliche erste Stunde dagegen bedeutet noch gar nichts. Vielleicht versucht man dadurch, bei den Kunden gut auszusehen.

 

9. Pünktlichkeit des Nachhilfelehrers und Ihre Pünktlichkeit

Eine nicht unwesentliche Rolle spielen die qualitativen Bedingungen, die Beständigkeit und das System. Werden die Termine wiederholt verlegt oder abgesagt und wechseln die Lehrer häufig, so sind Sie nicht am richtigen Ort. Auch auf vereinzelte Verspätungen der Schüler/in sollte ein fairer Lehrer großzügig reagieren. Er sollte versuchen, die verloren gegangene Zeit nachzuarbeiten. Somit zeigt er sein Interesse am Lernerfolg und nicht am Umsatz.

 

10. Vorsicht: Vertragsfallen!

Viele Kunden berichten von Betrug. Zuerst unterschreibt man einen Lernvertrag und erst dann liest man genau alle Vertragsbedingungen. Erkundigen Sie sich nach einer vertragsfreien Probezeit. Erkundigen Sie sich auch genau danach, was im Vertrag steht. Nehmen Sie ihn mit nach Hause und lesen Sie ihn sich sorgfältig zusammen mit Ihrem Partner durch. Sollte Ihnen etwas Verdächtiges auffallen, so zögern Sie nicht, offen darüber zu reden bzw. direkte Fragen zu stellen.

Wie oft wird Unterricht gemacht und wie viel kostet er pro Stunde? Wie viele Kinder sind maximal im Gruppenunterricht? Gibt es zusätzliche Kosten?  Welche Voraussetzungen haben für eine vorzeitige Kündigung vorzuliegen? Wird sich die Laufzeit automatisch verlängern, wenn der Vertrag nicht rechtzeitig gekündigt wird?